#Reboot11 – ein erster Rückblick

schneeengel

endlich komme ich dazu, meine eindrücke, gedanken und ideen von der diesjährigen reboot in worte zu fassen. erst einmal vorweg: es war großartig und noch einmal einen großen dank an ton, der mich eingeladen hat.

die reboot ist ganz klar das genialste treffen der web-szene, was ich bisher miterleben konnte. kopenhagen bietet einfach eine super atmosphäre, die sich perfekt auch auf die reboot übertragen hat: locker, freundlich, spaßig, kreativ, impulse und ideen gebend. “forget your fear – we are all human!” – ist eine der aussagen, die sich absolut eingeprägt haben.

dieser erste rückblick soll sich dem thema widmen, von dem ich am meisten mitgenommen habe und mit dem ich mich definitiv noch weiter beschäftigen will: open data und open government. eingeführt in die ganze sache von ton, stellten nach und nach mehrere ihre projekte in sachen open data vor. peter erzählte von seinem projekt “opencorporations“. eine klasse idee, die allerdings inzwischen in “closedcorporations” umbenannt werden musste, weil man seinen datenquellen kurzerhand den hahn abdrehte.

oder auch einfach ideen, wie man open data praktisch für die bevölkerung aufarbeiten kann, wie zum beispiel den “schoolvinder” oder auch den “vervuilingsalarm” (pollution alert) – mehr dazu hier. und open streetmap sollten ja die meisten inzwischen schon kennen, oder? 😉
freitag stellte dann michael, neben ein paar projekten aus den usa und england auch ein sehr interessantes projekt aus dänemark vor (leider komplett auf dänisch). er kopierte die daten der offiziellen homepage der dänischen regierung und machte eine bessere, übersichtlichere seite daraus. dort ist es möglich aktuelle gesetze, geschehnisse usw. zu kommentieren und somit als wähler auch aktiv an den entscheidungsprozessen teilzunehmen. diese seite besuchen inzwischen mehr leute, wenn sie etwas suchen, als die offizielle. auf die frage, inwieweit das legal ist, meinte er nur, dass er nicht gefragt hätte, aber schließlich würden “wir” – die steuerzahler – ja die seite bezahlen. somit ist er der meinung, jeder könne die daten auch benutzen, die darauf enthalten sind.

eine weitere frage die aufgeworfen wurde ist, ob denn so was überhaupt was bringt, wenn die politiker sich selbst nicht damit beschäftigen. es könnte noch so viel kommentiert werden, aber wenn die politiker das gar nicht mitbekommen, bringe es auch nichts.

michael zeigte mit “they work for you“, dem “ny senate open legislation service” und “open congress” ein paar seiten vor, die ihr projekt als open source zur verfügung stellen. vielleicht ein guter ansatz, um ähnliches vielleicht für österreich in angriff zu nehmen?

wichtig sind für diese sachen vor allem zwei sachen: partizipation und transparenz. auch hier hatte er gute vorschläge. für die transparenz sei es wichtig, dass sämtliche ergebnisse von abstimmungen öffentlich nachvollziehbar seien. jeder wähler sollte einsehen können, wie sein gewählter vertreter denn abgestimmt hat und ob das wirklich so in seinem interesse war. neue gesetze und abstimmungsergebnisse sollten auch per rss angeboten werden, damit jeder, jederzeit auf dem aktuellen stand sein könne. eine übersetzung der gesetze sei ebenso wichtig. nicht nur in “alltagssprache”, sondern vielleicht auch in englisch, damit auch in anderen ländern vielleicht davon profitiert werden könne.

auf partizipationsseite sollte neben kommentieren noch mehr möglich sein. sehr interessant fand ich die idee, die gesetze – nachdem sie veröffentlicht wurden – auch zu taggen. daraus könnte man dann wiederum mehrere rss-feeds entwickeln. so könnte man zum beispiel die gesetze, die mit dem thema “verkehr” getaggt sind, abonnieren und wäre ständig auf dem neuesten stand. auch wäre es vielleicht eine idee, gesetzesvorschläge als wikis zur verfügung zu stellen und so die interessierten am gesetzentwicklungsprozess teilhaben lassen zu können.

was wie überhaupt durchführbar ist, bleibt wohl eine andere frage. ich glaube die entscheidene frage überhaupt bei der ganzen sache bleibt, wie bekommen wir die politiker dazu, sich daran zu beteiligen und das ganze überhaupt zu verstehen?

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