Korruption, Revanche oder doch einfach nur lächerlich?!

schneeengel

es ist echt faszinierend, zu was menschen fähig zu sein scheinen, nur damit ihre kündigung besser aussieht. gestern sind zwei artikel über meinen studiengang veröffentlicht worden, ich frage mich immernoch, ob ich einfach nur den kopf schütteln, lachen oder wütend werden soll. ich tendiere mehr zu letzterem.

in der kleinen zeitung ist von einem “revancheakt” die rede. die vermutete revanche könnte (sicher ist hier nichts) mit einem konflikt mit einem lehrenden zusammenhängen. ich habe mich lange über den konflikt nicht öffentlich geäußert. wenn nur eher kryptisch, da immer wieder von rechtlichen schritten gegen mich die rede war. und ich hatte ehrlich gesagt nicht die zeit und nerven, mich nebenbei auch noch mit anwaltsschreiben etc. rum zu schlagen. doch jetzt sehe ich mich, genauso wie heinz, gezwungen, damit an die öffentlichkeit zu gehen – gerade in meiner funktion als studiengangssprecher.
wie die kleine zeitung schreibt, hängt die strafanzeige vermutlich (offiziell kommt die anzeige ja von einem anwalt) mit einem “posthornton aus dem vorjahr” zusammen. bei einer internen revision wurde der vorwurf geprüft, ob die aufnahmeverfahren manipuliert worden seien. ein externer prüfer hatte allerdings festgestellt, dass es zu keiner urkundenfälschung gekommen sei.
doch vielleicht steckt dahinter noch viel mehr. vielleicht hängt das ganze mit einem konflikt mit einem lehrenden zusammen, der letztendlich von meinem jahrgang losgetreten wurde. mag. markus l. b. war, bzw. ist noch gut einen monat, lehrender unseres studiengangs (allerdings nur noch auf dem papier und – meiner meinung nach – unverdienter weise auch auf der gehaltsliste der fh). mein jahrgang war es, der sich geschlossen (!) gegen diesen lehrenden stellte, weil wir sowohl mit der qualität des unterrichts, als auch mit seinen lehrmethoden überhaupt nicht zufrieden waren (warum und wieso, darauf werde ich vielleicht in einem späteren blogpost noch eingehen). mehrere gespräche mit ihm und der studiengangleitung über seinen unterricht blieben ohne erfolg. er war offensichtlich nicht gewillt, auf unsere kritik konstruktiv einzugehen. im gegenteil, er zog von uns kritisierte punkte in den folgenden lehrveranstaltungen ins lächerliche. ach ja, und außerdem unterrichte er – nach eigenen angaben – seit jahren so und werde das nicht ändern, er berief sich auf den passus der freiheit der lehre. wir könnten ihm nicht vorschreiben, wie er zu unterrichten hat.
nach dem dritten semester – als sich immernoch nichts geändert hatte – sahen wir uns schließlich gezwungen, auf die barrikaden zu gehen. wir drohten mit boykott seiner lehrveranstaltungen – auch das wort “streik” fiel einmal. wir forderten die sofortige neubesetzung, wir wollten nicht mehr von ihm unterrichtet werden. auf diese drohung, die wir auch dem rektorat gegenüber äußerten, folgte noch ein gespräch  mit ihm, der studiengangleitung, der vizerektorin und mir. ziel war es, wieder ein angenehmes und konstruktives arbeitsklima auf der fh herzustellen. inzwischen hatten wir nämlich auch mehrere lehrende hinter uns, die sich öffentlich quasi mit uns solidarisierten. auch einige studenten des jahrgangs 06 äußerten sich inzwischen sehr kritisch über die lehrmethoden von mag. markus l. b. bei diesem gespräch sollte es noch einmal darum gehen, wie ein zukünftiges zusammenarbeiten zwischen ihm und uns möglich sein könne und wie er sich künftige lehrveranstaltungen mit uns vorstelle.

auch bei diesem gespräch war wenig davon zu erkennen, dass er unsere kritik verstanden hat und darauf eingeht. eine seiner vorschläge war es, “leistungen konsequenter einzuforden” – sprich: jede woche einen test zu schreiben. ein weiterer vorschlag: “organisationsschwächeren” – wie er sich ausdrückte – genau zu sagen, in welcher woche sie welchen teil der pflichtliteratur sie zu lesen haben. er verglich sich mit einem programmdirektor – da würden die angestellten ja auch machen müssen, was der sagt. als ich daraufhin anmerkte, dass ich nicht finde, dass damit irgendwas erreicht werden könnte und er immernoch nicht konstruktiv auf unsere kritik eingehe, kam es letztendlich zur eskalation: ich (der ja stets in meiner funktion als studiengangs- und jahrgangssprecher gehandelt hat) würde eine rufmordkampagne gegen ihn führen, ICH würde ihn beruflich zerstören wollen. ich hätte den jahrgang 08 “bedrängt”, sich gegen ihn zu stellen. des weiteren würden rechtliche schritte gegen mich geprüft. ich wäre der, der hinter der ganzen geschichte stecke und alles “forcieren” würde. dies alles äußerte er im beisein der vizerektorin. um dem ganzen noch die krone aufzusetzen schloss er damit, dass er sich “unter großen schmerzen” vorstellen könne, uns weiter zu unterrichten, denn: “junge leute machen fehler”. nach diesen ausführungen lehnte ich eine weitere zusammenarbeit mit ihm kategorisch ab und war auch nicht mehr gewillt, das gespräch fortzusetzen.

zum fünften semester sicherte uns der studiengangleiter zu, für meinen jahrgang einen ersatz zu finden. was auch geschah. dazwischen kam es noch zu einigen studiengangskollegiumssitzungen, bei denen sich der lehrende (fast) jedesmal entschuldigen ließ. anfang des letzten semesters war mag. markus l. b. mehrere wochen im krankenstand, seine rückkehr an den studiengang fiel sehr kurz aus, denn im november wurde er gekündigt.

doch wer jetzt glaubte, damit wäre die sache gegessen und abgeschlossen, der irrte. es tauchte zwischenzeitlich ein twitter-account auf, der seinen namen trug, aber kurze zeit danach gesperrt wurde. die vermutung liegt nahe, dass es sich dabei um einen fake handelte (es gibt aber auch die vermutung, dass er den account doch selbst angelegt hat, um einen anlass zu haben). im februar tauchte daraufhin ein anwaltschreiben auf, dass an einige studenten des studiengangs (an eigentlich jeden jahrgang, auch an absolventen, nur mein jahrgang wurde komplett ausgespart) ging. in dem schreiben teilte der anwalt mit, von mag. markus l. b. beauftragt zu sein, “um mithilfe bei der straf- und zivilrechtlichen verfolgung” zu bitten. es ginge vor allem um rufschädigung und die verwendung eines bildes, dessen rechte bei der fh joanneum liegen. so weit mir bekannt ist, ist über den account keine rufschädigung betrieben worden (ich selbst hatte den account sofort blockiert, weiß es nur von erzählungen), aber das ist ein anderes thema. in dem schreiben wurde gebeten, sechs fragen zu beantworten. darunter war z.b. die frage: “wer hat ihrer meinung nach diesen account angelegt?” hier wurde also dazu aufgerufen, wahllos einen namen einzutragen. für mich riecht das schon sehr stark nach dem aufruf zur verleumdung – aber ich will hier ja niemanden etwas unterstellen. viel schlimmer fand ich es, dass damit anscheinend versucht werden sollte, die studenten untereinander aufzuhetzen. des weiteren sollte man der kanzlei doch bitte screenshots der von account aus gesendeten nachrichten schicken – wie sie sich das bei einem gesperrten account vorstellen, frage ich mich heute noch.

doch auch damit war es noch nicht erledigt. nein. letzten monat wurde ich von einer studentin aus dem jahrgang 09 (der ja überhaupt keinen unterrichts-kontakt mit ihm hatte) informiert, dass sie im jänner von mag. markus l. b. per mail kontaktiert wurde. sie hatte im november einen blogpost geschrieben, in dem sie schrieb: “in journalismus darf jpr 09 sich auch bald selbst unterrichten – “b.’s (von mir gekürzt) dead?” war die frage, die sich auf studiVZ einige seit freitag stellten. heute kam zumindest die nachricht, dass sich “die FH von Mag. Markus L. B. (von mir gekürzt) getrennt hat”. interessant – nunja, wir aus der wg werden auch diesen anlass zu feiern wissen!” daraufhin lud er sie zu einem persönliches gespräch ein, was sie ablehnte. den entsprechenden absatz löschte sie aber. im märz kam dann eine erneute mail von ihm, in dem er bemerkte, dass der absatz über google immernoch zu finden sei. er wies sie “der guten ordnung halber” darauf hin, dass sein “weiteres vorgehen” auch von ihrem “entsprechenden verhalten” abhängen würde.

ja – und nun taucht also diese anzeige auf. ich will ihm nichts unterstellen, aber wie schon die kleine zeitung vermutet, könnte da ein zusammenhang sein. jetzt habe ich länger ausgeholt, als ich eigentlich wollte. aber nun gut, ich halte es für wichtig, dass die ganze geschichte jetzt einmal an die oberfläche kommt. ich kann nur sagen, dass ich die vermutung, die aufnahmeverfahren seien manipuliert worden, für absurd halte. und ganz unverschämt finde ich den vorwurf der korruption. damit wird ja auch unterstellt, dass irgendjemand von uns studenten den studiengangleiter bestochen hätte.

mit dieser anzeige soll der ruf des studiengangs, des studiengangleiters und auch der gesamten fh massiv geschädigt werden. und das schadet allen, vor allem aber auch den studenten! hier wird schmutzige wäsche gewaschen (aus welcher intention auch immer) und das auf dem rücken der studenten. ich hoffe, dass sich außer heinz und mir noch mehr zu den vorfällen äußern. ich rufe euch auf, euch dazu zu äußern!

5 Comments

  • Rechtliche Schritte 😀 Es ist doch immer der gleiche Scheiß, jemand der eigentlich im unrecht zu sein scheint versucht die anderen durch Angstmacherei mundtot zu machen. Und dann mit dem Finger auf andere zeigen und Lügen verbreiten. Der Typ sollte Politiker werden oder bei einer österreichischen Schundzeitung als Kolnist anfangen 😉

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  • bibo

    Danke für die Aufkläruing – lässt einiges im anderen Licht erscheinen.

  • […] Fundierte Hintergründe und treffende Gegendarstellungen zum Thema formulierten meine Studiengangskollegen Jochen, Markus, Mario und Robert. […]

  • […] Die FH befindet sich nach wie vor in einer Krisensituation (Infos bietet der Schneeengel) und verfolgt eine stringente Kommunikations-Strategie. Unser Video hat dieser Strategie nicht entsprochen. Da wir als Studierende der FH nicht schaden, sondern, ganz im Gegenteil, sie positiv ins Gespräch bringen wollten, haben wir das Video oflline gestellt. […]

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