Zurück in die Zukunft

schneeengel

ich habe heute nacht verdammt schlecht geschlafen. ja, ich kann mich eigentlich gar nicht daran erinnern, wann ich das letzte mal so beschissen geschlafen hab. alle nase lang wach, nur mist geträumt und zwischendurch bauchkrämpfe. um vier uhr war ich dann so wach, dass ich nicht mehr einschlafen konnte.

warum das ganze? ich glaube, weil ich heute nacht ziemliche kämpfe mit mir selbst ausgefochten habe. ich habe in letzter zeit prioritäten gesetzt, wie ich sie vielleicht nicht hätte setzen sollen. ich habe alte tugenden, die mich “früher” immer sehr stark gemacht haben, in frage gestellt. ich habe sachen aus dem auge verloren, vernachlässigt. zum beispiel auch dieses blog.

es ist an der zeit, diesem ein ende zu setzen. die reißleine zu ziehen. mich wieder auf diese tugenden zu konzentrieren. die augen wieder auf andere, vielleicht auch neue dinge zu richten. es gab eine person, die mir vor einiger zeit gesagt hat, ich würde mich da in etwas verrennen. zu dem zeitpunkt, an dem einem so etwas gesagt wird, will man so was meist nicht eingestehen. wer gesteht sich so was auch gerne ein? aber ja, wahrscheinlich hab ich das getan.

vor zehn monaten ist mein vater gestorben und ich habe eine weile gebraucht, das wirklich zu realisieren. diese realisierung hat eigentlich erst ziemlich spät eingesetzt und ich habe dann gedacht, ich müsste irgendwas neu organisieren in meinem leben. einen neuen weg einschlagen. aber warum? nein. es lief doch alles gar nicht so schlecht. er würde wollen, dass ich wieder zu meiner stärke zurückfinde, mich auf sachen zu konzentrieren, ein ziel vor augen zu haben.

um mir selbst diese mentale stärke zu beweisen, werde ich bis zu meinem geburtstag auf alkohol verzichten und mich selbst wieder einmal auf eine diät setzen. ich werde berichten, ob es mir gelungen ist. aber es ist einfach an der zeit, wieder nach vorne zu blicken. mich auf “alte” dinge zu besinnen, zurück in die zukunft aufzubrechen. ich habe jetzt zwar ein paar dinge aufzuholen, aber ich glaube an mich – und das ist wohl das wichtigste…

schneeengels song des tages: marius müller westernhagen – “ich bin wieder hier

2 Comments

  • Jack Nightingale

    Mein lieber Freund,

    deine Entscheidung alte Pfade erneut zu betreten mag richtig sein. Erneut zu erleben, was bereits vergangen ist könnte einige lehrreiche Momente in sich bergen. Dennoch, dein Abkommen vom Weg war ebenso eine Entscheidung, wie deine jetzige Rückkehr zu alt bewehrtem. Weder, und das sollte an dieser Stelle festgehalten werden, besitze ich, noch erhebe ich den Anspruch darauf, vollständige Informationen, doch scheint mir eines klar, Du bist nicht mehr wer Du warst und wirst es wohl auch nie mehr sein. Nimm deine Entwicklung mit und sei Dir ihrer bewusst, ich werde während Deinem Ausflug in Zukunft die Gegenwart im Auge behalten. Denn Entscheidungen und Entwicklungen lassen sich nicht ungeschehen machen und nur Wenigen ist es erlaubt, die Distanz einzunehmen, die nur die Zukunft birgt und so ist es wie es damals war, Kletterer und Salzatänzer bestimmen gleichermaßen unsere Wahrnehmung und sind Schreckgespenst und Hoffnungsträger in Einem. Deine Entscheidung, dein Weg.

    Jack

  • meine güte… hätte gar nicht gedacht, dass man diesen post so hoch philosophisch analysieren kann! 😉

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