Workshop “Onlinereputation” mit Klaus Eck und Michael Reuter (#or10)

schneeengel

schon mal sich selbst gegooglet? nein? warum nicht?!

achso – ja, stimmt, dieses internetz wird sich ja sowieso nie durchsetzen!

ich google mich mindestens einmal die woche selbst, habe zusätlich noch ein paar tools, die mich wöchentlich darüber informieren, was es neues über mich gibt (yasni zum beispiel) und natürlich auch ein paar google alerts eingerichtet. nicht, weil ich so gerne meinen name lese, sondern um zu wissen, wo meine beiträge auftauchen, in welchem zusammenhang mein name verwendet wird, wer über mich schreibt, wo über mich geschrieben wird und eben auch um zu sehen, was andere finden, wenn sie meinen namen suchen. gerade in der kommunikationsbranche sollte man wissen, wie und wo man online stattfindet.

teilweise “kommt es hier viel mehr darauf an, was man online macht, als was man offline macht”, sagt klaus eck. ich würde sogar noch einen schritt weiter gehen: wer online nicht stattfindet, findet offline auch nicht statt! und nein, ich meine jetzt nicht, dass man twittern, bloggen oder was auch immer muss, damit man ein privatleben führen kann. aber in der heutigen zeit, in der das internet eine immer wichtigere rolle spielt, immer mehr firmen sagen, “wir müssen da was mit diesem social media machen”, sollte man sich auskennen. und wen stell ich denn eher ein: jemanden, der weiß, was blogs, twitter, facebook sind – oder jemanden, der über google zeigen kann, wie sehr er in dem thema schon drin ist?

es ist ein irrglaube, dass ein zukünftiger journalist einen lukrativen job bekommt, der keine ahnung von web 2.0 bzw. social media hat. für den lokalteil einer provinzzeitung wird’s vielleicht reichen – da ist dann aber auch die karriere beendet. und wenn ich daran denke, wie sehr der lokaljournalismus in letzter zeit in richtung web verlagert und vor allem von “hobby-journalisten” übernommen wird (ich sage nur als beispiel buzzriders), bin ich mir noch nicht mal sicher, ob man dort ohne überleben kann.

ich möchte auch niemandem, der kein blog hat oder nicht twittert (was ja nur zwei kleine aspekte des ganzen sind), absprechen, eine ahnung von dem thema zu haben. nur würde ich als arbeitgeber dann schon nach der kompetenz fragen. kann jemand, der nur “beobachtet” auch ein guter macher sein? nein, nicht wenn er damit auch mal herum probiert, sachen versucht hat.

vor fünf jahren hätte kaum ein personalchef den namen eines bewerbers gegooglet – heute gehört es zum standard. und es ist ja auch so einfach – viel zeit nimmt es nicht in anspruch. und deswegen rät klaus eck auch, “das netz von anfang der karriere an (also z.b. studium) für die reputation zu nutzen”. langsam einen namen aufbauen. “wo und wie ich in zwei jahren gefunden werden möchte, das kann ich heute schon bestimmen”.

ich kann nur aus eigener erfahrung berichten. als ich ende 2007 anfing zu bloggen und mich ernsthaft “mit diesem web 2.0” zu beschäftigen, fand man meine homepage und ein zwei beiträge die meinen namen enthielten bei google. dann kam schon ziemlich schnell ein kutschenfahrer, der so heißt wie ich und einen bundestagsabgeordneten, der so ähnlich heißt wie ich. den politiker findet man inzwischen erst auf seite 3, der kutschenfahrer taucht erst auf seite 5 auf – ansonsten finde nur noch ich dort statt.

ähnliches gelang mir mit dem begriff schneeengel. bei google.at kommt zuerst mein blog, dann meine homepage (ja, ich weiß, relaunch ist in arbeit!;)), dann erst der wikipedia-eintrag über schneeengel und danach dann schon mein twitter-account. bei google.de “gehören” mir zumindest schon mal eintrag zwei und drei. wie ich das geschafft hab? durch viel content, der oft verlinkt wurde und auch, weil ich kaum einen populären dienst ausgelassen habe und mich dort einfach angemeldet habe.

was haben klaus eck und michael reuter sonst noch für tipps für die nächste bewerbung?

kommentare bei firmen(blogs) hinterlassen, die einen jobmäßig interessieren könnten. drei oder vier in einem halben jahr. wenn die personalabteilung nach einer bewerbung den namen googlet, wird sie auch auf den kommentar stoßen und sehen, dass man sich schon mit der firma beschäftigt hat – sicher ein pluspunkt.

michael hatte einen interessanten vorschlag, über den ich auch schon nachgedacht habe: ein video über sich selbst drehen. natürlich ist es oft etwas schwierig sich selbst zu verfilmen, aber sollten nicht gerade menschen im bereich medien bzw. kommunikation nicht auch selbstdarstellerische qualitäten haben? wie könnte man es besser beweisen?

und natürlich sollte man seine online-präsenzen auch pflegen und vielleicht auch auf eine zukünftige bewerbung ausrichten. beim facebook nicht nur fan von irgendwelchen musikern oder mag guyver werden. warum nicht auch fan werden vom “spiegel”, der “faz” oder was auch immer in den bereich passt, in dem man arbeiten will? die fanseiten tauchen im profil auf und vermitteln eben auch ein gewisses profil.

natürlich waren beim heutigen workshop viele punkte dabei, die “der gemeine geek an sich” schon lange im blick hat (oder haben sollte). doch waren auch für mich ein paar gute anregungen dabei, die ich für die nächste bewerbung bzw. mein künftiges “online-leben” definitiv im auge behalten werde.

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