Wenn man realisiert, dass jemand fehlt

schneeengel

zwei wochen ist es heute – fast auf die stunde genau – her, dass ich den anruf von meiner ma bekommen habe. der anruf, der einen tiefen einschnitt meines lebens bedeuten sollte. seit zwei wochen bin ich nun “halb-waise” – wie das so schön in der bürokraten-sprache heißt. seit zwei wochen fehlt für mich ein teil meines lebens. es fehlt jemand, der dafür verantwortlich ist, dass ich überhaupt jetzt hier schreiben kann.

jemand, der mich gefördert, aber auch gefordert hat. jemand, dessen stimme ich so schön melodisch fand. jemand, dessen wärme man immer gespürt hat. jemand, der mich in meiner entwicklung immer irgendwie begleitet hat. jemand, der mich in den letzten zwei wochen viele tränen gekostet hat – und wahrscheinlich auch noch viele tränen kosten wird. jemand, der jetzt trotzdem noch irgendwie da ist. vielleicht sogar jetzt noch näher als jemals zuvor.

da sitzt er nun oben… über mir… auf einer wolke… schaut auf mich runter… mit diesem liebevollen blick.

ich bin gerade gestern erst wieder bei seinem auto gewesen. wie es da stand. in der sonne glänzend. frisch geputzt. mit dem berliner kennzeichen mit seinen initialen. sein auto trägt seinen namen. und ich trage ihn ganz tief in meinem herzen.

ich versuche mich in der letzten zeit sehr oft an erlebnisse mit ihm zu erinnern. wenn wir zusammen am weihnachtsbaum in rauris saßen. oder auf der fahrt nach rauris waren. vor ein paar jahren, als es diesen “jahrhundert-chaos-winter” gab. mit gesperrten autobahnen, kilometerlangen staus und was weiß ich nicht alles. da waren wir zu zweit unterwegs in mein geliebtes “haus glück auf”, um weihnachten zusammen zu feiern. meine ma war schon da. wir fuhren zu zweit mit seinem cabrio. ich bin gefahren, weil er nicht mehr ganz so fit war, um so lange zu fahren. die fahrt dauerte glaub ich 12 stunden (normal sind so ungefähr acht). was würde ich dafür geben, jetzt noch einmal mit ihm 12 stunden im auto sitzen zu können.

oder als er damals dieses tolle c1-netz-telefon hatte – also so was wie ein handy (ein koffer mit trageriemen und telefonhörer drauf) – und wir während der fahrt meine oma anriefen, dass wir grad auf dem weg nach rauris sind. oder wie wir mitten in der nacht das auto gepackt haben, gegen vier oder fünf los gefahren sind, um den ganzen staus zum beginn der weihnachtsferien ein schnippchen zu schlagen. wie ich damals nach der schule in seine praxis kam. mit den wertvollen automodellen aus seiner vitrine spielen dürfte. wie er mit mir mit der modelleisenbahn gespielt hat, auf flugshows oder auto-messen war.

es kommen in letzter zeit immer mehr erinnerungen hoch, die ich dachte, längst vergessen zu haben. das ist wohl genau das, was einem von einem geliebten menschen bleibt. vielleicht das einzige – aber auch das wichtigste! der mensch an sich vergeht – die erinnerungen bleiben! meine erinnerungen sind das, was ihn für immer für mich am leben halten.

du bleibst in meinem herzen – ganz tief – für immer! wenn es irgendwann ein wiedersehen gibt: ich freu mich drauf! bis dahin werde ich versuchen mein leben so zu leben, wie du es dir gewünscht hättest! ich hoffe, du kannst irgendwann stolz auf mich sein – egal, wo auch immer du grad bist!

dein liebevolles lächeln wird mich immer begleiten! danke für alles. danke, dass es mich gibt, danke, dass es DICH gab!

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