Wahlkampf zu Lasten der Studenten #projukjpr

schneeengel

“sp-agenten” sind wir also. wir, die journalismus- und pr-studenten der fh joanneum. so titelte zumindest am 30.04. die “weiß-grüne tagespost”. ein blatt der övp, für mich eigentlich nicht mehr als ein partei-propaganda-blatt. vielleicht sollte man sich über solche sachen ebenso wenig aufregen, wie über manche berichte in der bild. doch zeigt diese ausgabe eindrucksvoll, wie eine geschichte, die die fh joanneum, mehrere zeitungen und das gericht derzeit beschäftigen, ohne rücksicht auf verluste für den kommenden wahlkampf ausgeschlachtet werden soll.

im impressum dieses gratis-blattes steht:

Die „weiß-grüne Tagespost“ fühlt sich insbesondere den Bewohnern des Landes
Steiermark und deren Anliegen verpflichtet.

ich habe eher das gefühl, dass sich diese tagespost viel mehr den politischen interessen einer partei verpflichtet fühlt, als dessen bewohnern. oder zählen die studenten nicht als bewohner des landes? aber wenigstens steht nicht so was drin, wie: “überparteilich” oder “neutral”.
der artikel beruft sich wieder einmal auf eine anzeige, die derzeit die staatsanwaltschaft graz beschäftigt. der studiengangleiter soll bei aufnahmetests “politische günstlinge” bevorzugt haben. ebenfalls wird in der anzeige darauf eingegangen, dass es “spezialaufträge” für die spö gegeben habe. die tagespost bezeichnet den studiengang als “wahlkampf-departement für vollath, grossmann voves und co”. wie ich schon erläutert habe ein vorwurf, der seines gleichen sucht.

komisch ist nur, dass doch die övp wissen müsste, dass es auch solche “spezialaufträge” für die eigene partei gab. für die spö wurden mehrere beiträge vom parteitag abgefilmt, für die övp mehrere beiträge vom “dienstalk” (und die sachen für die wkö lassen wir hier mal ganz raus). wird aber vorsichtshalber vom autor (der sich nicht zu erkennen gibt) verschwiegen. dann könnte ja das ganze ominöse konstrukt in sich zusammen fallen…

auch interessant, dass geschrieben wird, “der studiengangleiter war für die tagespost nicht erreichbar”. war da jemand zu faul anzurufen und nachzurecherchieren? denn: nach eigenen angaben, hat der studiengangleiter keinen anruf in abwesenheit von dieser redaktion. außerdem wird geschrieben, dass “bewerber” ihm die fälschungen vorwerfen. so weit ich weiß, will der mandant, für den der anwalt die anzeige bei der staatsanwaltschaft eingebracht hat, anonym bleiben. oder weiß die tagespost da mehr? wäre interessant. denn ansonsten hat sich, so weit ich weiß, bis jetzt noch kein bewerber zu wort gemeldet.
aber es ist unübersehbar, wie dieser fall jetzt immer mehr von der politik für die eigenen interessen ausgeschlachtet wird. oder warum stellte die kpö eine irrwitzige anfrage wegen mobbings an den landtag? oder die fpö und die grünen sogar an den nationalrat? warum ruft mich, den studiengangsprecher, auf einmal das bzö an und bietet hilfe an? ja, und warum kommt dann auf einmal so ein artikel in einem “parteiblatt”, bei dem man noch nicht mal ansatzweise von objektivität sprechen kann?

ich kann nur eins sagen: alles geht zu lasten der studenten. sie werden dort hingestellt, als ob sie ihr ganzes studium lang nichts anderes lernen, als parteipropaganda für die spö zu machen und sowieso nicht die geeignetesten kandidaten waren. denn letztendlich hätte ja nur die finanzkraft oder das parteibuch gezählt. so ein vorwurf könnte wirklich in die richtung einer rufschädigung gehen – bedenke man nur, dass jemand später gern in die politische berichterstattung gehen würde.
vielleicht könnte man ja mal ein paar angebliche günstlinge nennen? ach nein – so was muss man ja nicht. einfach mal ein paar behauptungen in den raum schmeißen. wozu beweise? kampagnen funktionieren ohne beweise ja viel besser. schließlich könnte man ja sonst feststellen, dass da irgendwo der wurm drin ist. lieber wirft man anderen kampagnen vor. geht ja viel einfacher.
hintergründe zu den vorwürfen gibt es übrigens über “pro juk/jpr“. eine von studenten und absolventen gegründete initiative, die der öffentlichen rufschädigung des studiengangs entgegen tritt und inzwischen schon 250 fans bei facebook hat. über das dazugehörige blog ist auch eine stellungnahme der studenten und absolventen veröffentlicht worden, die bereits knapp 80 unterschriften gesammelt hat.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *