Sido bei Friedman

schneeengel

gestern abend traf michel friedman auf n24 “deutschlands umstrittensten rapper sido” (zitat n24.de). eine “ungleiche begegnung”, wie der sender titelt. das “SuperIntelligenteDrogenOpfer” trifft die (ehemalige?) koksnase friedman. in einem abgedunkelten ami-jeep fuhren sie durch die hauptstadt und sprachen über sidos vorbildfunktion für die jugend, über flatratesaufen, kiffen und ghettos. der rapper wies weit von sich, dass er die jugend dazu verführen würde, aber gewalt durchaus als diskussionsmittel sieht – wenn auch als letztes.

friedman versuchte ihn mehrmals herauszufordern. so zeigte er ihm sein bild-portrait, auf dem der böse rapper im biedermeier unterhemd eher wie schwiegermamas liebling aussähe, als wie ein “drogenopfer”. konter von sido aka paul (michel und sido sind jetzt nämlich die besten kumpel): “du siehst ja auch nicht aus wie der friedman, sondern eher wie dieter bohlens mallorca-nachbar!”

vom berliner mauerpark aus blickte man dann gemeinsam auf die “ghettos” (ja, da stehen ein paar plattenbauten – nicht gerade ungewöhnlich für ost-berlin^^) außen herum und “diskutierte” über sidos achtjährigen sohn. “der mann mit der maske” gab zu, während seiner promophase nur sehr wenig zeit für seinen sohn zu haben, was “journalist” friedman gleich als aufforderung sah, etwas zu sticheln. schließlich singe er ja in einem seiner neuen lieder, “augen auf“, davon, was mit kindern passiert, die von ihren eltern allein gelassen werden. der berliner sprang komplett darauf an, wurde sogar etwas lauter. sein sohn hätte die oberste priorität, “aber es gibt noch andere sachen”, die wichtig wären.

ansonsten berlinerte sich das ehemalige “mv“-kind (“escht jetze?”) so durch den talk. als man auf vier halbwüchsige jungen traf, die gerade ganz zufällig “26” auf eine mauer sprühten, ging sidos herz auf. “alter, das sind homies – die kommen aus mv”. 26 ist nämlich die alte postleitzahl von der gegend, in der sich das märkische viertel befindet. als das mv noch in 1000 berlin 26 stand, waren die kleinen noch gar nicht auf der welt, aber egal.

auf dem weg in sidos “block” diskutierten die beiden dann, ob es besser wäre, zu klauen als hartz 4 zu bekommen. der aggro-rapper redete davon, dass der dieb mehr respekt bekäme, als ein sozialschmarotzer.

in der heimat des “gängstaräppas” strich er dann dem michel ganz liebevoll ein tierchen vom sakko (“du hast da ein käferchen!”) und philosophierte darüber, dass in deutschland bald auch amerikanische ghetto-verhältnisse herrschen werden – “messer haben wir hier auch!” – und wie schwer es einer wie friedman im mv hätte.

zum abschluss saß man dann gemütlich bei einem käffchen im hotel adlon und lauschte klaviermusik – was aber für den bösen rapper nicht auszuhalten sei.

mein fazit: ein durchaus interessantes interview, nicht so amüsant, wie das bei kurt krömer, aber durchaus unterhaltend.

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