em-rückblick

ct

wenn es einem österreicher gestattet ist die em rückblickend zu betrachten, dann möchte ich das jetzt machen:

gruppe a: portugal, türkei, schweiz, tschechien.
gruppe a war für mich die gruppe, die ich am schwersten einschätzen konnte. das einzige was für mich klar war ist, dass portugal weiterkommen wird. über die türkei und die schweiz konnte ich mir keine meinung bilden, einfach weil ich über die einzelnen spieler zu wenig wusste. bei tschechien sah das ganze schon wieder anders aus, ich dachte, wenn die tschechen in der lage sind den ausfall von rosicky zu kompensieren, dann sind sie ein heißer kandidat, zumindest fürs viertelfinale – konnten sie aber nicht und weg waren sie. minimalistische türken schummelten sich irgendwie durch die vorrunde.

gruppe b: kroatien, deutschland, österreich, polen.
ich hoffte das österreich aufsteigt, mit wem war mir egal. ganz egal sogar. und ja, es gab eine antideutschlandstimmung in österreich – allerdings erst ab dem zeitpunkt als klar war das niederlagen der deutschen für österreich das beste wären – also ab der zweiten runde. die deutschen machten uns in der vorrunde nur einmal die freude und verloren und kamen als gruppenzweiter durch. kroatien zeigte sich sehr souverän und siegte drei mal. österreich spielte zwei mal stark, einmal gut für “österreichische verhältnisse” und schied mit einem einzigen tor (und das aus einem elfmeter) aus. hinzuzufügen ist, dass österreich lediglich ein elfmeter- ein freistoß und ein tor aus abseitsposition kassiert hat. kaufen können wir uns davon allerdings nichts.

gruppe c: holland, italien, rumänien, frankreich.
ich rechnete damit, dass rumänien die großen ärgern wird. das es so extrem sein wird und italien durch eine elfmeterparade von buffon im turnier gehalten wird und dadurch den (beinahe) fixen aufstieg der rumänen verhindert, damit hab ich nicht gerechnet. ich dachte auch, das die holländer so stark sind damit habe ich nicht gerechnet.

gruppe d: spanien, russland, schweden, griechenland.
in dieser gruppe hatte ich eigentlich spanien und schweden in meinem rechnung zum europameister vorne dabei. die schweden spielten auch recht stark gegen griechenland. und russland ging gegen spanien derart unter das ich dachte, die sind taktisch für ein solches turnier noch nicht reif genug. ich irrte mich – und zwar ganz gewaltig. was russland gegen schweden zelibrierte war eine taktische meisterleistung. und das ausscheiden der schweden aber sowas von gerechtfertigt.

die viertelfinale:

deutschland – portugal
ja, die deutschen waren besser. eigentlich war die partie gegen portugal die beste deutsche der europameisterschaft – lediglich vergleichbar mit der ersten hälfte gegen polen.

kroatien – türkei
die kroaten über 120 minuten besser, türkei erzielt in der 122 minute den ausgleich und gewinnt das elfmeterschießen – dem ist nichts mehr hinzuzufügen. die türkei hat sich mit insgesamt 9 minuten die sie bis zum halbfinale geführt haben so weit geglückst.

spanien – italien
das schwächste spiel der spanier. ein weiterkommen der italiener wäre einfach typisch italienisch gewesen – gott sei dank gabs das nicht.

holland – russland
die mannschaft von der ich dachte das sie taktisch unreif ist führte alles überstrahlende holländer derart vor das einem vor begeisterung einfach gar nichts mehr einfällt. zu diesem zeitpunkt dachte ich russland packts.

die halbfinale:

deutschland – türkei
ersatzgeschwächte türken, die die deutschen zwar phasenweise dominierten konnten die leistung nicht über 90 minuten abrufen. auch wenn sich die deutschen teilweise vorführen ließen, waren sie über 90 minuten betrachtet die kompaktere mannschft – wenn man von jens lehmann absieht.

spanien – russland
ein ähnliches bild wie in der vorrunde: spanien dominiert, cesc fabregas spielt geniale pässe, senna trennt arshawin ab und das wars. 3-0, ganz easy.

das finale:

deutschland – spanien
gespannt wartete ich auf das finale. starke spanier oder selbstbewusste deutsche? unerfahrene spanier oder erfahrene deutsche? es sprach einiges für beide mannschaften. die ersten zehn minuten konnten die deutschen auch das heft in die hand nehmen und ich dachte bereits an eine leistung wie gegen portugal – eine solche leistung abzurufen wäre nämlich notwendig gewesen um gegen normal spielende spanier zu bestehen.
die spanier überstanden die anfangsphase unbeschadet und konnten langsam aber doch ihr kurzpassspiel aufziehen und immer wieder gefährlich auf fernando torres spielen, mit dem die gesamte verteidigung ihre liebe not hatte – und das nicht nur ob seiner schnelligkeit.
torres war es dann auch, der das 1-0 erzielte. das war es dann auch. deutschland musste immer mehr aufmachen, spanien nutzte den vielen platz zum kontern. und war im endeffekt dem 2 (und 3)-0 näher als die deutschen dem ausgleich.

ein würdiger europameister.

ct

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