Das Internet macht einsam – für die, die nicht dabei sind – Nachbericht zur #rp12

schneeengel

ja – unheimlich einsam macht dieses internetz. wie man am wochenende mal wieder in berlin bei der re:publica sehen konnte. </ironie>

gerade bei der re:publica sieht man es von jahr zu jahr immer deutlicher: internetz, social web usw. sind nicht mehr nur themen für nerds, geeks und stubenhocker. dieses jahr fiel mir vor allem am ersten tag die anzugträger-dichte auf. in den nächsten tagen war sie dann nicht mehr so groß – vielleicht, weil ihnen aufgefallen war, dass der dresscode anders aussah, vielleicht weil sie dann doch keinen bock mehr hatten oder warum auch immer. auch die “hipster” waren dieses jahr deutlich besser vertreten. sind jetzt aus den nerds und geeks einfach hipster und anzugträger geworden? sind die hipster und anzugträger nerds und geeks geworden? sind nerds und geeks inzwischen normal geworden? ist dieses internetz inzwischen normal geworden? ist es eine mischung aus allem? fragen über fragen – die ich jetzt hier auch einfach mal so im raum stehen lassen will. vielleicht fällt euch ja dazu was ein…

was mich auf jeden fall wieder einmal begeistert hat, war das netzwerken am rande. wobei netzwerken irgendwie komisch klingt in dem zusammenhang. “netzwerken” erinnert mich immer so an typische kongresse, messen, fortbildungen. an so veranstaltungen, wo man oft auf xing-nutzer trifft. die, die einen anschreiben, weil man im profil doch die gleichen interessensgebiete hätte und vielleicht könnten sich daraus ja “synergien ergeben”. ja nee. nennen wir das netzwerken lieber “nette menschen treffen, mit bekannten und freunden reden” – zwar lang, trifft’s aber besser. hier kennt man jemanden von twitter, da von dem einen oder anderen barcamp, hier trinkt man mal was mit alten kollegen und kolleginnen, dort trifft man sogar mal einen alten schulfreund. alles möglich, alles super locker, alles super nett. man könnte fast sagen: “flauschig”. 😉

diese treffen sind auch der hauptgrund für mich, warum ich auf veranstaltungen wie die re:publica oder auch barcamps gehe. ehrlich gesagt erwarte ich davon wenig neues – was die themen betrifft. wer seinen reader gut sortiert hat und den richtigen leuten bei twitter o.ä. folgt, wird die neuesten entwicklungen sowieso schnell aufschnappen und verfolgen können. die menschen sind für mich der faktor, die das ganze spannend und abwechslungsreich machen. und ich finde es auch nicht schlimm, wenn man öfter die gleichen sieht. dadurch ergeben sich oft viel tiefergehende gespräche und diskussionen.

ich war aber natürlich auch in ein paar sessions. meine highlights unter anderem: sascha lobo, katie jacobs stanton und auch steffen seibert. gut, gerade über sascha lobo kann – oder wohl besser: ist man geteilter meinung. und sicher, “ein sascha allein macht noch keinen blog” – da gebe ich robert vollkommen recht. doch schafft der typ es einfach irgendwie eine breitere masse mit seinen thesen, provokationen und behauptungen zu erreichen. und ja, er amüsiert mich auch einfach. wenn man im viel genannten “klassentreffen”-sprachumfeld bleiben will, ist er halt der klassenclown. meiner meinung nach ein sehr wichtiges element einer funktionierenden klassengemeinschaft. und manchmal hilft er auch einfach zu erkennen, dass man sich selbst nicht ständig immer so wichtig nehmen muss.

mein fazit: super veranstaltung. super organisiert (über das wlan reden wir einfach nicht). super location, die trotz größe und weitläufigkeit doch irgendwie eine gemütliche atmosphäre schaffte. super leute. ich freue mich aufs nächste jahr!

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