Tischleralm

#almwochenend – Der vierte Tag.

schneeengel

Das Leben ist schön in den Bergen.

der hahn kräht das erste mal. aber ich bin schon wach. danke. langsam stellt sich der körper und der kopf auf den alm-tagesrhythmus ein. heute noch einmal die ruhe genießen. die sonne das tal erobern sehen. zum frühstück früchtetee trinken und die nachrichten hören. so so, barca hat’s also geschafft. die champions league gewonnen. dann weiß ich das auch. schwere unwetter haben in einem anderen teil des pinzgaus für überschwemmungen gesorgt.

hier oben sind wir einigermaßen verschont geblieben. ein bisschen rein geregnet hat es, weil der wind ungünstig stand und die fenster nicht wirklich dicht sind. ansonsten schaut alles aus, wie immer. etwas feucht ist es noch. aber die sonne wird schon dafür sorgen, dass die holzbänke auf der terrasse wieder trocknen. buch lesen. auf die gäste warten.

heute nachmittag muss ich wieder runter ins tal. morgen ruft wieder die “normale” arbeit. aber der nachmittag ist gott sei es gedankt noch mehrere stunden entfernt.

Lumpi. Der Alm-Hund.

Lumpi.

es ist ein anderes leben auf der alm. nicht zu vergleichen mit dem leben im tal. auch nicht mit dem leben in rauris. hier oben ist ein ganz besonderer flair. in rauris ist es auch ruhig und entspannend. aber im gegensatz zu hier schon irgendwie “laut”. rauris. eigentlich gar nicht weit entfernt. “nur” auf der anderen seite vom berg. aber doch so weit weg. wie weit rauris entfernt war, als es noch keine autos gab?

es ist eine sehr romantische vorstellung, hier oben leben zu wollen. ich kann verstehen, wie dieser gedanke in dem einen oder anderen kopf brennt. einfach weg zu sein. nicht dem standardisierten leben im tal verpflichtet zu sein, sich dem leben und dem tagesrhythmus der natur anpassen.

Bach.

Bach.

gäste kommen und gehen. hier eine brettljause, da ein speckbrot. hier ein bier, da eine limo. die stunden ziehen vorbei. es ist schneller nachmittag, als mir lieb ist. es wird zeit, den rucksack wieder zu packen. die wasserflasche füllen. sich von der alm verabschieden. kathi winkt von der terrasse. jetzt bin ich derjenige, der langsam im wald verschwindet. noch ein blick zurück, dann um die kurve und die alm ist “verschwunden”. das tal kommt näher. der kopf verarbeitet die erlebnisse der letzten tage. aber so langsam kommt auch der alltag wieder ins gedächtnis.

“abstieg”. irgendwie wird mir jetzt erst so wirklich die bedeutung des wortes klar. und warum man “absteigt”, wenn man ins tal geht und “aufsteigt”, wenn es nach oben geht.

das handy bekommt wieder empfang. es vibriert in der hosentasche. die welt hat sich also auch ohne mich weitergedreht. ich hole das handy raus und starte periscope. melde mich zurück in der “zivilisation”. ich bin schneller wieder in der “normalen” welt angekommen, als mir lieb ist. doch es wird nicht der letzte rückzug sein. ich werde wieder hoch gehen. sehr bald. und ich freue mich jetzt schon drauf! das leben ist schön in den bergen.

 

hier geht’s übrigens zum dritten teil, hier zum zweiten, hier zum ersten.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *