Foto Burg Kaprun

#dontkilltwitpic – who cares?!

schneeengel

beim diesjährigen castlecamp in kaprun hatte ich den eindruck, dass sich mal wieder viel um die frage drehte, wohin sich social media und die einzelnen angebote entwickeln. und vor allem auch, wie man damit umgehen kann.

man kann sich z.b. darüber beschweren, dass facebook immer weniger organische reichweite zulässt, sich damit abfinden, die lücken des systems finden und sich zu nutze machen oder vielleicht sogar die nächste social media sau suchen, die man durchs dorf treiben kann.

unter anderem gab es auch eine session von günter über den einsatz von twitter als echtzeit-/storytelling-medium. am rande dieser session stellte er uns den von ihm ins leben gerufene hashtag “#dontkilltwitpic” vor. der grund: laut twitpic dreht twitter dem fotodienst aufgrund der namensähnlichkeit die api ab und damit ist twitpic geschichte. twitpic war mal ein sehr populärer dienst, der es vor allem in den anfangstagen von twitter ermöglichte, einfach tweets mit fotos/bildern zu versehen. besondere berühmtheit erlangte twitpic mit dem vor rund 5 1/2 Jahren abgestürzten flugzeug im hudson river. das bild und der dienst gingen um die welt. wobei ich glaube, dass die leute eher twitter mit dem foto in verbindung bringen, als twitpic.

jetzt ist nun also schluss mit twitpic und dadurch werden auch die seiten verschwinden, auf denen die einzelnen fotos abrufbar waren. gerade das bild vom flugzeug im wasser ist natürlich inzwischen zeitgeschichte und wertvoll. alle links auf dieses twitpic werden dann in zukunft ins leere laufen. das bild an sich wird deswegen aber denke ich nicht verschwinden. einerseits soll es laut twitpic noch die möglichkeit geben, alle seine bilder zu sichern, auf der anderen seite gibt es das besagte bild natürlich auch noch auf anderen seiten (ob diese verbreitung nun legal ist oder nicht, bleibt jetzt mal dahin gestellt). eine kurze suche auf google liefert genug quellen.

ich glaube aber, dass die schließung – oder der “untergang” – von twitpic weniger mit der sperrung der api zu tun hat. twitpic war (!) mal “der” dienst, wenn es um die fotoverbreitung auf twitter ging. twitpic hatte da mal ein alleinstellungsmerkmal. man konnte einfach, bequem und schnell fotos machen und diese über twitter verbreiten. inzwischen gibt es eine vielzahl an diensten, die so etwas können und auch twitter selbst ermöglicht es seit geraumer zeit. der derzeit populärste service ist da wohl ganz klar instagram. ein manko von twitpic ist, dass ich das foto dann auch wirklich nur auf twitter veröffentlichen kann. ich kann es nicht auf facebook posten, nicht auf tumblr, flickr etc. (was z.b. instagram ermöglicht).

ich habe mein letztes bild auf twitpic vor fast genau drei jahren veröffentlicht. seit vier jahren verwende ich hauptsächlich schon instagram für meine iphone-bilder – ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr, warum ich da ein jahr lang noch parallel gefahren bin. weil mir instagram da einfach mehr geboten hat und auch immer noch bietet. natürlich werde ich die chance nutzen und meine twitpics sichern, aber ich werde dem dienst nicht nachweinen.

 

für alle, die’s interessiert: das erste instagram-foto von @schneeengel vom 14.10.2010 sah übrigens so aus:

 

 

die wichtigste erkenntnis aus der schließung von twitpic ist (wieder einmal), dass wir uns bewusst sein müssen, wie sehr wir uns in der digitalen zeit an bestimmte dienste “binden” und uns von diesen abhängig machen können. ein dienst schließt und die inhalte laufen gefahr, für immer verloren zu gehen. auch wenn man immer so schön sagt, “das internet vergisst nie”. wenn facebook von heute auf morgen dicht macht, sind die inhalte dort verloren. egal wie viel liebe, kreativität, arbeit und geld da rein gesteckt wurden.

 

p.s.: lieber günter, bitte entschuldige die ketzerische überschrift. ich finde es natürlich gut, auf gewisse missstände hinzuweisen und schätze auch dein engagement, andere leute zu mobilieren, dagegen etwas zu unternehmen! der link auf dem bild zu der kampagne führt übrigens ins nichts. oder ich hab mich verschrieben. 😉

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