Kondenzstreifen formen ein X

Zeit für Veränderung: Aus dem Stieglman wird wieder der schneeengel.

schneeengel

es ist zeit, die katze aus dem sack zu lassen. ein paar habe ich es schon persönlich erzählt, alle anderen können es jetzt hier erfahren: meine zeit bei stiegl neigt sich dem ende. ich werde ab dem 01.10. einen neuen job antreten. in einer “neuen” stadt.

nach fast genau vier jahren – was im social media bereich eine lange zeit ist – ist nun die zeit gekommen, weiterzuziehen, neue herausforderungen zu meistern und sich auch mal wieder ein bisschen zu verändern. doch bevor ich euch verrate, wo ihr mich künftig finden werdet, möchte ich die vergangenen jahre bei stiegl noch revue passieren lassen.

ich habe die online-agenden der stieglbrauerei im september 2011 übernommen und die privatbrauerei zu einer der führenden social media brauereien im deutschsprachigen raum aufgebaut. gerade erst letzte woche waren wir im braumonitor wieder mal auf der eins, vor so “großen” namen wie warsteiner, astra, beck’s oder auch krombacher. man kann von solchen rankings halten, was man will (ich bin selbst kein großer fan davon) – ein bisschen was sagen sie ja dann doch aus, gerade, weil es dort nicht um die pure anzahl an likes geht.

Screenshot Braumonitor

gar nicht so selten steht stiegl auf der 1

wenn man die pure like-zahl trotzdem heranziehen möchte: als ich die stiegl-facebookseite übernommen habe, zählte sie 37.000 likes, jetzt sind es fast fünf mal so viel: knappe 180.000. wir haben bei facebook viel ausprobieren können, von lustigen apps, wie dem stiegl-biertyp oder auch der stiegln-app, spielen, wie dem stiegl-noriker-game oder auch der ersten mobilfähigen fb-app, dem stiegl-maibaumstehlen im jahr 2012. als aktuelles beispiel darf man natürlich auch den #stieglmoment nicht vergessen, der wirklich gut läuft. im ersten monat hatten wir bereits fast 600 bilder und über 6.000 unique user in der app.

facebook war in sachen social media immer unser hauptkanal, wenn es um die kundenkommunikation ging. naja, kein wunder, immerhin sind unsere kunden da schließlich auch zu hauf vertreten. nichts desto trotz habe ich natürlich auch auf anderen kanälen mein unwesen getrieben und geschaut, was man für stiegl dort raus holen kann. twitter war da lange die nummer zwei hinter facebook. es war zwar weniger wichtig für die kommunikation mit den österreichischen endkonsumenten, aber sehr interessant, um mit unseren fans in den usa und kanada in kontakt zu kommen. allerdings reden wir hier von ganz anderen zahlen: den twitter-account habe ich bei rund 400 followern übernommen und jetzt haben wir es mit etwas mehr als 3.000 followern zu tun. wobei man sagen muss, dass wir seit letztem monat mit twitter-ads rund 1.000 follower dazu gewonnen haben.

immer wichtiger für die markenkommunikation ist instagram geworden. bei instagram gibt es inzwischen über 20.000 fotos, die mit dem hashtag #stiegl versehen sind, ohne dass wir das in irgendeiner weise beworben hätten. die leute reden halt über marken, ob man nun dabei ist oder nicht. und wenn man dabei ist, bekommt man das wenigstens mit. auch interessant war es zu beobachten, wie sich der stiegl-grapefruit-radler in den usa nach und nach zu einer art hipster-bier entwickelt und auch, wie er dazu beigetragen hat, dass der begriff “radler” inzwischen in den usa durchaus ein begriff ist (vorher kannten die ja nur “shandy”). bei instagram reden wir auch von etwas mehr als 3.000 followern – ohne eine bewerbung über ads. vor allem die interaktionsrate bei instagram ist wirklich schön anzusehen, über 10 prozent sind mit dem richtigen foto, zur richtigen zeit eigentlich kein problem. aber eh klar: je kleiner die seite, desto höher ist meist (noch) die interaktionsrate.

ein wirklich sehr interessantes netzwerk, was im deutschsprachigen eher unbekannt ist, ist untappd. ein netzwerk bzw. eine app, über die man biere bewerten kann. diese biere kann man dann freunden empfehlen oder man kann über die app die nächste brauerei finden, sich die angesagten biere in der umgebung anschauen oder auch einfach nur schauen, welche biere die entsprechende brauerei noch so hat. auch wenn die app bei uns eher unbekannt ist, reden wir von 5.000 stiegl-bier-bewertungen im schnitt im monat. da passiert also einiges. wer als brauerei einen entsprechenden account hat, kann die biere pflegen, die richtigen bilder hinzufügen und eben auch “zuhören”, was die leute so von den bieren halten. außerdem sieht man so als österreichische brauerei, in welchen bars/restaurants z.b. in den usa stiegl getrunken wird und welches stiegl-bier bei denen besonders angesagt ist. ein nettes zusatzfeature: wer seinen twitter-account verknüpft, bekommt bei jeder öffentlichen bewertung des eigenen biers auch noch einen reply dazu – und somit auch gleich noch etwas aufmerksamkeit für den eigenen twitter-account. wer gerne bier trinkt, sollte es mal ausprobieren – ihr findet mich da als schneeengel! 😉 gerade so ein netzwerk wie untappd zeigt, dass es immer wichtig ist, auch mal über den standard-social-media-tellerrand zu blicken.

Screenshot Stiegl-Website

www.stiegl.at

ein weiterer wichtiger schritt in die richtige richtung war der relaunch unserer, in die jahre gekommenen, website. weg von der produktseite, hin zu einer seite, auf denen geschichten erzählt werden können. weg von der klassischen “das sind unsere produkte und die müsst ihr kaufen”-kommunikation auf der startseite. und vor allem weg von der 08/15 austauschbaren website, wie sie eigentlich alle mitbewerber haben. platz für rezepte mit bier. platz für videos. platz für tipps und tricks. platz für user-generated-content. platz für produkte aus dem onlineshop. sie ist sicher noch nicht perfekt, ein paar sachen müssen jetzt noch verbessert werden, aber der grundstein ist gelegt. und dieser grundstein war lange, harte arbeit. wer die website eines größeren unternehmens mal von grund auf hat neu machen lassen, der weiß, was ich meine.

ein weiteres projekt, auf das ich wirklich stolz bin, ist “stiegl-kreativ” bzw. die dunkelziffer – das erste crowdsourcing-bier. es ist nicht selbstverständlich, dass sich ein größeres unternehmen so eine crowdsourcing-geschichte traut. aber manche sachen muss man einfach mal riskieren. und das ergebnis zeigt, dass man keine angst vor der kreativität der fans haben muss. und das am ende ein richtig geiles produkt ‘raus kommen kann. natürlich haben wir gewisse rahmenbedingungen gegeben, in denen sich die nutzer dann austoben konnten, aber die über 600 kreativen namensvorschläge, haben gezeigt, dass man sie ruhig auch ein bisschen von der leine lassen kann. wenn muss man es halt konsequent durchziehen.

zu den oben genannten etwas größeren brocken kamen noch einige spannende projekte und aufgaben dazu, die ich gar nicht mehr alle aufzählen kann. unter anderem war ich öfter als haus- und hoffotograf im einsatz, konnte ein paar wirklich nette videos drehen, habe die drehs der stiegl-genusstipps, der stiegl-produktspots und der neuen image-spots begleitet und habe meinen teil zum stiegl-freundeskreis (kundenklub für stiegl-fans) beigetragen, denn dessen grundkonzept entstand aus einer idee für eine promo von meinem ex-kollegen werner und mir. oben drauf kam dann natürlich auch noch meine wahl zum onliner des jahres 2014 – für einen “deitschn” in österreich gar nicht mal so schlecht. 😉

und jetzt kann mein nachfolger oder meine nachfolgerin da weitermachen, wo ich aufgehört habe. oder alles besser machen. oder richtig machen. oder weiterentwickeln. wie auch immer. die stelle ist offiziell ausgeschrieben. also bewerbt euch! ich würde mich freuen, wenn ich die online-agenden der stieglbrauerei in gute hände übergeben kann. es steckt schließlich einiges herzblut von mir in der marke.

wie es mit mir jetzt weitergeht? ich verziehe mich nicht auf die alm. obwohl das doch durchaus mal eine überlegung war, gebe ich zu. ich mache auch keine bar auf. obwohl mich das gereizt hätte. nein, ich wandere “aus”. naja, eigentlich wandere ich “zurück”. zurück nach münchen. ab 01.10. werde ich wieder da arbeiten, wo ich vor rund 4 1/2 jahren schon mal war: bei klaus. ich freue mich drauf. ich freue mich auf die neuen herausforderungen, auf die vielen bekannten gesichter, die biergartenkultur, die stadt selbst. und was mir an münchen auch sehr gefällt: die alpen und auch rauris bleiben in schlagdistanz. ich wollte schon lange wieder zurück nach münchen. irgendwie fühlte es sich jedes mal gut an, wenn ich mal wieder auf besuch in “minga” war (auch ohne wiesn). jetzt ist die zeit reif. reif für veränderungen und neue herausforderungen.

 

mein snapcode

addet mich bei snapchat - ich freu mich! 🙂

übrigens: ich bin jetzt auch bei snapchat – ihr findet mich dort unter dem nick “rauriser”. addet mich für ein bisschen “backstage-footage”… 😉

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